Journalistische Meisterleistung oder nicht mehr zu umgehender Salto?

Herr Konrad Schuller, politischer Korrespondent der FAZ für Polen und die Ukraine, hat die Volte geschlagen. Der bitteren Einsicht folgend, daß man nicht mehr leugnen oder unter den Tisch kehren kann, was evident ist und von anerkannten Organisationen, sei es OECD /  Amnesty International / Human Rights Watch, bewiesen, belegt und vorgetragen wird, schreibt er nun einen langen Artikel über zweifelhafte Maidankämpfer, Freiwilligenbataillone und Truppen irgendwelcher Oligarchen.

Er schafft es, diese Bataillone als freiwillige Bürgerbataillone zu bezeichnen, ohne auch nur den Anschein zu erwecken, daß diese Bataillone eben keine Hausfrauen- und Stenotypistinnen-Verbände, sondern faschistische Mörderbanden sind. Kein Wort über Wolfsangel, SS-Runen, faschistische Ideologie, rassistische und antisemitische Parolen. Die nicht zu leugnenden Verbrechen, das sind eben die Späne, denn gehobelt muß ja werden.

„Solche Entwicklungen müssen gestoppt werden, wenn die eindrucksvolle freiwillige Mobilisierung, ohne welche die Verteidigung der Ukraine gegen die Intervention aus Russland möglicherweise längst zusammengebrochen wäre, nicht nach innen und außen diskreditiert werden soll. Die Vorwürfe gegen Soldaten, welche die Not der Zeit zur eigenen Bereicherung und zum Ausleben atavistischer Aggressionen nutzen, müssen sofort untersucht und bestraft werden; demokratiefeindliche Extremisten müssen unter Kontrolle gebracht werden.“

Achtung Sprachregelung:

faschistische Bataillone = eindrucksvolle freiwillige Mobilisierung

 „Unter Kontrolle bringen“ ist natürlich Fensterrede, ihm ist ganz klar, daß er das ohne Konsequenzen fordern kann, denn niemandem der Akteure ist daran gelegen, diesen Schergen Einhalt zu gebieten.
Und wie wieder Behauptungen als Fakten eingebunden werden, dem Leser untergejubelt werden, das hat schon was.

Verteidigung der Ukraine gegen die Intervention aus Russland

Den letzten Absatz seines Artikels kann man nur als Lüge bezeichnen:

Amnesty International hat die richtigen Forderungen gestellt: Bei allen Verdiensten der Freiwilligen führt kein Weg daran vorbei, die Bürgerbataillone der ukrainischen Revolution in eine „klare Struktur von Kommando, Kontrolle und Verantwortung“ einzugliedern. Ohne eine Stärkung der Armee, ohne Geld, Ausrüstung und Waffen für die regulären Streitkräfte wird das nicht gehen.

Natürlich hat AI Forderungen gestellt. Aber nicht das was Herr Schuller hinter den Doppelpunkt stellt. „Ohne eine Stärkung der Armee, ohne Geld, Ausrüstung und Waffen für die regulären Streitkräfte wird das nicht gehen.“  Sein Fazit stellt er als Forderung von Amnesty International dar.  

Herr Schuller vertuscht, leugnet, manipuliert und lügt. Die FAZ vertuscht, leugnet, manipuliert und lügt.