Gas hin. Gas her.

Russland lieferte immer Gas in den Westen.
Das Gas wurde durch die Ukraine durchgeleitet.
Dabei wurde von den jeweiligen ukrainischen Machthabern Gas abgezweigt.
Diese Herrschaften wurden dann sehr reich, s. Frau Timoshenko.
Um die Lieferungen in den Westen zu stabilisieren, wurden zwei neue Pipelines, welche um die Ukraine herumgeleitet werden, geplant und zum Teil fertiggestellt.
Die Pipeline „Northstream“ ist in Betrieb. der Bau der Pipeline „Southstream“ wurde unter fadenscheinigen Gründen eingestellt.
Die Ukraine kann das von Russland gelieferte Gas nicht bezahlen. Oder will es nicht.
Russland hat die Lieferungen von Gas an die Ukraine wegen der Außenstände eingestellt.
Polen und andere westliche Länder liefern Gas, welches sie von Russland bezogen haben, an die Ukraine.
Das mißfällt Russland. Russland liefert zur Zeit weniger Gas in den Westen. Ob aus Gründen der Rohr-Winter-Vorbereitungen oder aus politischen Gründen?
Die EU beginnt nun mit „Straf-Sanktionen“ gegen Russland, gegen Gasprom.

Machen wir doch mal ein Gedankenexperiment: statt Gas Bonbons. Statt der beteiligten Länder Kaufmannsläden.
Da zahlt ein Kunde seine Bonbons nicht und stiehlt zudem Bonbons aus den Lieferungen an andere Kunden.
Wenn der Kaufmann die Bezahlung der Rechnung einfordert und keine weiteren Bonbons herausgibt, wird er von der EU sanktioniert, bestraft.
Kunden, die selbst notorisch klamm sind, geben von ihrem Gas an die Ukraine ab und fordern dafür finanziellen Ausgleich von der EU.
Bezahlen sollen das Dritte, in unserem Gedankenspiel die Salatkäufer. Im wirklichen Leben die Steuerzahler der EU-Mitgliedsländer-

Was im täglichen Leben gang und gäbe ist (man kauft und bezahlt, man stiehlt nicht, man investiert nicht in Betrüger und Bilanzfälscher) ist im politischen Leben eine hochmoralische Angelegenheit, für die man sogar einen Krieg riskiert.
Nun gibt es sogar eine neue Vokabel im verlautbarten Sprachgebrauch: Energiekrieg.