‚Aus der Geschichte lernen‘ und ‚Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen‘

diese Sätze prägen geradezu unsere Zeit.

Aus der europäischen Geschichte kann man viel lernen: Aufklärung, Bildung der Nationalstaaten, Bürgerrechte, Kampf gegen den Faschismus, Sieg über den Faschismus, Überwindung des Kalten Krieges, Frieden durch Abrüstung und Annäherung…

aber all das gilt heute nicht mehr.

Daß die Sowjetunion die größte Last bei der Bekämpfung des Nationalsozialismus getragen hat, das gilt heute nicht mehr. Frau Merkel fährt nicht zur Feier des Endes des 2. Weltkrieges nach Moskau, der tschechische Staatspräsident kuscht dann doch vor Obama und fährt ebenfalls nicht nach Moskau.

Der polnische Außenminister griff die Argumentation der Kiewer Regierung auf und verstieg sich zu der Behauptung, die Sowjetunion habe den 2. Weltkrieg begonnen.

Der Präsident Rußlands wurde nicht zu den Feierlichkeiten anläßlich der Befreiung des KZ Ausschwitz durch die Rote Armee eingeladen, umso mehr Darstellung bekommt die Befreiung des KZ Buchenwald in den Medien, denn dieses wurde ja von den US-Truppen befreit.

Als ob dies alles nicht schändlich genug wäre. Nein, der Kalte Krieg mit allen Lügen, Geschichtsfälschungen und Verdrehungen, Anklagen und Vorwänden erstarkt wieder und das nicht nur in den Köpfen. Nein, die Kiewer Regierung plant nun eine große Mauer, um den Osten des Landes abzuriegeln. Polen erklärt sich zur Mitfinanzierung bereit und bietet 100 Millionen  € an.

Dies Alles wird hingenommen. Niemand weist auf das Ungeheuerliche hin, niemand protestiert. Niemand wendet ein. Vor 25 Jahren taumelte unser Land vor Freude über den Fall der Mauer, heute lassen wir neue Mauern zu.

Das Alles ist ganz normal im April 2015, 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges.